Kfz Bremsflüssigkeit

Zum richtigen Betrieb hydraulischer Bremsanlagen wird unbedingt Bremsflüssigkeit benötigt. Mit solch einer Flüssigkeit wird die Kraft zum Radzylinder übertragen, die im Hauptzylinder entsteht. Durch diese Kraft werden die Bremsbeläge in Richtung der Scheiben gepresst. Dadurch wird das Fahrzeug gebremst.

Bremsflüssigkeiten und ihre Klassifizierung

Das Department of Transportation (DOT) aus Amerika ist verantwortlich für die Einteilung der Bremsflüssigkeiten. Die Einteilung gilt für alle Bremsflüssigkeiten, die es auf dem Markt gibt. Bremsflüssigkeiten sind in folgende Sorten eingeteilt:

• DOT3. Diese Produkte sind ideal für jene Fahrzeuge, die langsam oder mittelschnell fahren. Vor allem Fahrzeuge, welche ausschließlich über Trommelbremsen oder kombiniert über Trommelbremsen hinten und Scheibenbremsen vorne verfügen. Bremsflüssigkeiten dieser Sparte erfüllen folgende Voraussetzungen: das reine Produkt hat eine Siedetemperatur von nicht weniger als 205 °C. Beträgt der Wasseranteil 3,5 %, so liegt der Siedepunkt noch bei mindestens 140 °C. Bei 100 °C beträgt die klimatische Viskosität mindestens 1,5 mm²/s . Sinkt die Temperatur auf -40 °C, so beträgt sie weniger als 1500 mm²/s.
• DOT4. Schnelle und PS-starke Fahrzeuge sind mit Bremsflüssigkeiten dieser Klassifizierung ausgestattet. Bei Autos mit Scheibenbremsen sind sie gut geeignet. Sie eignen sich auch für belüftete Scheibenbremsen. Folgende Voraussetzungen werden erfüllt: Solange das Produkt rein ist, liegt der Siedepunkt bei mindestens 230 °C. Bei einem Wasseranteil von 3,5 % beträgt der Siedepunkt mindestens 155 °C. Der Wert für die kinematische Viskosität liegt zwischen 1,5 mm²/s (bei einer Temperatur von 100 °C) und maximal 1800 mm²/s (bei -40 °C).
• DOT5.1. Diese Bremsflüssigkeiten sind ideal geeignet für Sportwagen. In den Bremsanlagen von Sportfahrzeugen herrschen extreme Temperaturen. Die genannte Bremsflüssigkeit ist besonders für diese Fahrzeuge geeignet, weil ihr Siedepunkt bei bis zu 260 °C liegt. Die Viskosität dieser Bremsflüssigkeit wird je nach Temperatur mit 1,5 mm²/s  bis 900 mm²/s angegeben.
• DOT 5. Bremsflüssigkeiten dieser Kategorie ähneln denen aus der Kategorie DOT5.1.. Sie werden jedoch auf einer anderen Basis hergestellt. Die Bremsflüssigkeiten kommen in Rennautos zum Einsatz. Auch bei einigen Sportwagenmodellen wird diese hochwertige Bremsflüssigkeit genutzt.
• DOT4 Klasse 6. Dieses Produkt hält besonders strengen Standards stand. Das liegt daran, dass sie auch für Fahrzeuge mit ABS geeignet sind. Diese Bremsflüssigkeiten haben einen Siedepunkt, der je nach Reinheit zwischen 165 °C und 250 °C liegt. Auch bei extremer Kälte verfügt diese Flüssigkeit noch über hervorragende Fließeigenschaften. Die Viskosität beträgt maximal 750 mm²/s.

Die eben genannte Einteilung ist für synthetische und halb-synthetische Bremsflüssigkeiten einschlägig. Produkte auf mineralischer Basis müssen etwas anderen Standards entsprechen.

Unterscheidung von Bremsflüssigkeiten anhand ihrer Basis

• Bremsflüssigkeiten auf mineralischer Basis. Die Basis dieser Bremsflüssigkeiten ist verarbeitetes Erdöl. Diese Bremsflüssigkeiten verfügen über hervorragende Schmiereigenschaften. Sie schützen die Komponente zuverlässig vor Schäden, Dichtungselemente und Lacke werden geschont und diese Bremsflüssigkeiten nehmen kein Wasser auf. Der entscheidende Vorteil ist, dass Bremsflüssigkeiten, welche auf Basis von mineralischen Grundstoffen hergestellt wurden, verhältnismäßig günstig sind. Für die meisten älteren Fahrzeugmodelle sind diese Bremsflüssigkeiten ausreichend. Modernere Fahrzeuge verlangen in der Regel höhere Standards.
• Produkte auf Grundlage von Glykol. Diese Bremsflüssigkeiten verfügen über eine Basis aus Polyethylenglykolen und deren Ethern. Sie haben deutlich bessere Eigenschaften als die vergleichbaren Produkte auf mineralischer Basis. Das Problem dieser Bremsflüssigkeiten ist allerdings, dass sie etwas mehr dazu neigen, Wasser aus der Luft zu binden. Der Siedepunkt dieser Bremsflüssigkeiten ist zu Beginn sehr hoch. Durch den steigenden Wassergehalt sinkt jedoch der Siedepunkt. Wenn die Flüssigkeit abkühlt, so nimmt auch die Viskosität ab. Bremsflüssigkeiten, welche auf Grundlage von Glykol hergestellt wurden, finden heute in vielen Fahrzeugen Verwendung. Für die Bauteile älterer Autos ist solch eine Bremsflüssigkeit häufig ungeeignet.
• Produkte auf Grundlage von Silikon. Diese Bremsflüssigkeiten werden mit einer Basis aus Silikon hergestellt. Dieses wird aus siliziumsorganischen Polymeren hergestellt. Je nach ihrer Temperatur ist die Viskosität dieser Bremsflüssigkeit stabil. Sie nimmt keine Feuchtigkeit aus der Luft auf. Problem ist allerdings, dass die Schmiereigenschaften oft nicht ausreichen. Außerdem sind die Bremsflüssigkeiten auf Basis von Silikon teuer. Eine weitere Schwierigkeit ist, dass diese Bremsflüssigkeiten häufig Luft bindeen. Sie sind daher ungeeignet für Fahrzeuge mit ABS.

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